14. Mai 2021

1 Herz – 5 Fragen

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Geschäftsführer Herr Stephan Potthoff-Wenner im Interview:

Wenner-Redaktion
Herr Potthoff-Wenner, wir bedanken uns, dass Sie sich die Zeit nehmen, sich unseren Fragen zu stellen.

Das Unternehmen Friedrich Wenner wurde bereits 1930 gegründet und hat sich in den vergangenen 90 Jahren von einer Holzkistenfabrik zu einem leistungsstarken, überaus gesunden Kartonagenherstellungsbetrieb entwickelt, der sowohl im nationalen als auch im internationalen Raum seine hervorragende Stellung gefunden hat. 90 Jahre Familienbetrieb – inhabergeführt – über mehrere Generationen. Eine so starke Leistung nicht nur in Bezug auf die Fertigung, sondern insbesondere auch in Bezug auf die Familie. Dennoch haben Sie sich im letzten Jahr entschlossen, dieses florierende Unternehmen an die Halbzellstoff-Industrie GmbH in Varel zu verkaufen. Wer ohne vorherigen Einblick im letzten Jahr von diesem Entschluss hörte, meinte zunächst spontan, es sei eine Fakemeldung.

Wenn man Sie kennt, dann kennt man einen sympathischen, empathischen Mann, der eine solche Entscheidung nicht ohne gute Gründe trifft.
Vorab: Hat Ihr Herz geblutet, als Sie sich zu diesem Schritt entschlossen haben?

Stephan Potthoff-Wenner
Grundsätzlich ist es immer ein emotionaler, persönlich schwerer Schritt, Familiengeschichte aufgeben zu müssen.

Wenner-Redaktion
Warum war dieser Schritt aus Ihrer Sicht dennoch notwendig?

Stephan Potthoff-Wenner
Als Unternehmer hat man die Pflicht, für das was man mitgestaltet und entwickelt hat, eine Zukunft zu schaffen, die dann auch ohne einen selbst funktioniert. Dabei ist die wichtigste Aufgabe, den Markt, das Umfeld und das Geschäftsmodell hinsichtlich seiner Zukunftsfähigkeit zu bewerten. Das war für mich gegeben. Die Konzentration im Lebensmittelhandel hat mittlerweile auch in unserer traditionellen Kundschaft zu vielen Zusammenschlüssen bzw. Großunternehmen geführt. Das erfordert von uns eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit und vor allem den direkten Zugang zum Rohstoff, in unserem Fall Karton. Damit war für mich klar, dass die HZI-Gruppe, in der die Papier-und Kartonfabrik Varel bereits seit Jahrzehnten unser Partner für die Rohwarenversorgung ist, der ideale Partner für die Zukunft der Friedrich Wenner GmbH ist.

Wenner-Redaktion
Was war Ihnen in erster Linie – rein mental – wichtig bei der Auswahl eines Interessenten? Welche Grundwerte musste dieser mitbringen?

Stephan Potthoff-Wenner
Wissen Sie, was es bedeutet, ein Familienunternehmen zu führen?
Es ist essenziell wichtig, teamfähig zu sein. Hinzu kommt eine gute soziale, ökologische und ökonomisch nachhaltige Grundeinstellung. Ein weiterer wichtiger Faktor ist Zuverlässigkeit und Offenheit für die Zukunftsgestaltung.

Wenner-Redaktion
Und wirtschaftlich vorausschauend– was war Ihnen strategisch wichtig?

Stephan Potthoff-Wenner
Sehr wichtig war mir, dass unser absolut gesundes Unternehmen zu einem anderen absolut gesunden Unternehmen kommt, dass für alle Arbeitsplätze der Friedrich Wenner GmbH eine sichere Zukunft gewährleistet werden kann und dass bereits zu erkennen ist, dass sich das Unternehmen in der Zukunft mit entsprechenden Investitionen weiterentwickeln wird.

Wenner-Redaktion
Abgesehen davon, dass die Friedrich Wenner GmbH ein absolut gesundes Unternehmen war und ist, welche Vorteile sehen Sie langfristig auch geschäftlich durch den Verkauf für das 90-jährige Lebenswerk der Familie Wenner?

Stephan Potthoff-Wenner
Mir ist wichtig, dass das Lebenswerk der Familie Wenner auch ohne das direkte Wirken der Familie fortgeschrieben wird. Die HZI-Gruppe sichert durch ihre ebenfalls absolute Gesundheit die Zukunft des Unternehmens. Es ist somit gewährleistet, jederzeit den notwendigen Entwicklungen im Verpackungsmarkt folgen zu können. Nicht zuletzt ist mir sehr wichtig, eine sichere Grundlage für zukünftiges Wachstum am Standort Versmold geschaffen zu haben.

Wenner-Redaktion
Und noch eine ganz persönliche Frage, wenn Sie erlauben: Welche Perspektiven sehen Sie für Ihre eigene Zukunft? Aktuell gestalten Sie nach wie vor als Mitglied der Wenner-Geschäftsführung die Strukturen des Unternehmens mit.

Stephan Potthoff-Wenner
Sobald wir die Geschäftsführung des Unternehmens neu und sicher aufgestellt haben, wünsche ich mir mehr Zeit für mich und meine Familie. Ich hoffe, wir bleiben alle gesund! Das Wort Freizeit wird einen anderen Inhalt für mich und uns haben, aber da werde ich sicher noch in mich hineinhören müssen…
…und mein Interesse, Zukunft zu gestalten wird sicher immer in mir weiterleben!

Wenner-Redaktion
Vielen Dank, dass Sie uns so ehrlich Rede und Antwort gestanden haben, Herr Potthoff-Wenner. Ihnen und der Familie wünschen wir weiterhin viel Erfolg und vor allem beste Gesundheit, um den nächsten Lebensabschnitt genießen zu können!


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